Herzlich willkommen in meinem kleinen, aber feinen Atelier im wunderschönen Graefekiez in Kreuzberg! Hier lässt es sich nun endlich wirklich kreativ werden. Let’s start!
Mein letztes Atelier hatte ich in Paderborn, während und noch nach meiner Studienzeit. Dann wurde es enger, aber ich fand ab und an Gelegenheiten für die Malerei. Doch Malerei braucht Platz. Nun endlich kann ich ihr wieder den Raum geben, den sie in meinem Herzen hat, seit ich auf der Welt bin. Doch wie anfangen, weitermachen? Das Leben hat einen so viel erfahren, fühlen, denken lassen – all das sucht seinen Weg nach draußen, findet ihn mit der Zeit. Zeit und Raum, das also ist die Matrix, die nicht nur Kreativität braucht, sondern auch der Mensch. Und um ihn geht es mir, wenn ich male, wenn ich schreibe, wenn ich seine Rechte verteidige (Amnesty International) oder wenn ich ihn in seiner eigenen Kreativität unterstütze und berate.
Schaue ich mir die Bilder meiner Studienzeit an, fällt mir auf, wie raumgreifend ich den Menschen beobachtet, dokumentiert und verwirklicht habe. Heute nehme ich Menschen genauso dominant, aber anders als damals durch den Raum ergriffen wahr. Ich stelle bei meinen ersten Pinselstrichen und den entstehenden Bildkonzepten fest, dass der Raum für mich bedeutender wird: Nicht mehr nur Hintergrund oder Abstraktion, sondern Lebensraum, Seelenraum, Wohnraum u.v.m. Die Beziehung des Menschen zu seinem Raum ist dabei für mich ein nicht nur existentiell-individuelles Moment, sondern auch eine gesellschaftliche, gesellschaftspolitische Größe. Und so denke ich über den Menschen in seiner Zeit nach, wie er von dem ihm umgebenden Raum erfasst und geprägt wird. Dabei geht es auch um die Frage, welchen Raum der Mensch im Raum einnimmt, denn darin findet der Mensch in der Malerei seine Zeitlichkeit.